Knackpunkt Batterie: Was leisten moderne Akkus?

2.000 Kilometer Reichweite könnten bald Realität sein

Die Batterie ist das Herzstück eines jeden Elektrofahrzeugs, schließlich liefert sie die Energie und macht das Fahren überhaupt erst möglich. Aber wie weit kommt man mit einer Batterieladung? Die Kapazität bzw. Reichweite des Akkus ist für viele, die auf Elektromobilität umsteigen wollen, ein kaufentscheidendes Kriterium – ebenso wie die Verfügbarkeit von Ladestationen. Vielversprechende Neuigkeiten in diesem Zusammenhang kommen jetzt aus den deutschen Fraunhofer Instituten: Mit einer neu entwickelten Akkutechnologie sollen bald Reichweiten von weit über 1.000 Kilometern mit einem Akku möglich sein.

Auch wenn uns Batterien und Akkus tagtäglich in vielen Situationen begreifen, steckt die Entwicklung in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen. Die Fraunhofer Gesellschaft mit ihren angeschlossenen Instituten beschäftigt sich deshalb schon lange mit der Weiterentwicklung und Optimierung von Batterien – ein Thema, das gerade im Hinblick auf die stark wachsende Elektromobilität von großer Bedeutung ist.

Zusammen mit der The Netherlands Organisation haben die Institute nun eine neue Technologie ausgetüftelt, mit der eine Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern keine Zukunftsmusik mehr ist. Wie die „Automobilwoche“ berichtet, gibt es schon Bestrebungen, die Technologie für die industrielle Fertigung in hohen Stückzahlen vorzubereiten. So steht das eigens für das Projekt gegründete Unternehmen aktuell mit verschiedenen Automobilherstellern in Verhandlung und hat zudem die Aufmerksamkeit diverser Investoren auf sich gezogen.

Mit SALD bald ohne Laden quer durch Deutschland?

Kern der Entwicklung ist SALD: Die Abkürzung steht für das patentierte Verfahren „Spatial Atom Layer Deposition“, mit dem die Akkumulatoren von E-Fahrzeugen mit einer extrem dünnen „Atombeschichtung“ versehen werden.

Diese Beschichtung macht aus einem herkömmlichen Akku eine echte Hochleistungsbatterie, mit der dreimal so hohe Reichweiten wie bislang erzielt werden können. Zudem soll die Beschichtung bis zu fünfmal schnellere Ladezeiten ermöglichen. Dies gelingt durch die besonderen Eigenschaften der Beschichtung, die eine A-SEI, eine „Artificial Solid-Elektrolyte Interphase“ entstehen lässt. A-SEI soll nicht nur die Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie positiv beeinflussen, sondern auch die Sicherheit und Haltbarkeit einer Batterie.

Für welche Batterien eignet sich das Verfahren?

Die innovative Oberflächenbeschichtung funktioniert offenbar auf grundsätzlich allen Kathodenmaterialien, die derzeit in der Herstellung verwendet werden, und soll sich auch für neue Technologien der Zukunft eignen, etwa für Feststoffbatterien, die derzeit mit Hochdruck erforscht und entwickelt werden. Mit dem SALD-Verfahren könnten Elektroautos selbst bei typischer, alltäglicher Fahrweise bis zu 2.000 Kilometer ohne nachzuladen laufen. Dabei ist eine Restladung von 20 bis 30 Prozent schon eingerechnet.

Wann werden die neuen Akkus verfügbar sein?

Dem niederländischen Unternehmen SALD zufolge sollen die ersten marktreifen Akkus ab 2022 zur Ausstattung von Fahrzeugen bereitstehen, zu den konkreten Kosten sind noch keine verbindlichen Aussagen bekannt. Das Projekt hat in jedem Fall großes Potenzial: Nach Aussage des Unternehmens ist die Technologie auch für andere mit Batterien betriebene Geräte geeignet: So könnten damit künftig zum Beispiel Smartphones gebaut werden, die nur noch einmal pro Woche aufgeladen werden müssen.

Akkutechnologien und Elektromobilität entwickeln sich rasant: E-MOTION berät Sie umfassend zu intelligenten Lösungen und versorgt Sie mit der passenden Ladeinfrastruktur. Wir sind für Sie da!